Die Passionsblume ist eine Kletterpflanze aus Mittel-, Süd- und Nordamerika, die wunderschöne Blüten und köstliche kleine Früchte, sogenannte Passionsfrüchte, hervorbringt. Im Sommer sind diese immer häufiger in Geschäften anzutreffen.
Passionsblume wurde im 16. Jahrhundert in Europa als beruhigender Tee populär, nachdem sie in Peru entdeckt wurde. Christliche Missionare, die in der kreuzförmigen Narbe der Blume das Kreuz Jesu Christi sahen, gaben der Pflanze den Namen Passiflora und spielten damit auf die Passion Jesu und seiner Jünger an.
Was bewirkt Passiflora?
Die getrocknete Pflanze oder Extrakte daraus werden seitdem bei Stress, Angstzuständen und Schlafproblemen eingesetzt. Obwohl wir die Passionsblume schon seit sehr langer Zeit kennen und diese Pflanze bereits in den 1930er Jahren in Lehrbüchern zur Kräutertherapie beschrieben wurde. Wir wissen, dass Passionsblume beruhigend wirkt und die Schlafqualität des Menschen verbessern kann.
Die als Heilpflanze verwendete Passionsblume enthält zwei Wirkstoffe: Flavonoide und in geringen Mengen ätherisches Öl. Darüber hinaus enthält die Pflanze auch weitere Inhaltsstoffe wie Cumarin-Derivate. Bisher konnten Wissenschaftler keinen der Stoffe als übergeordneten Wirkstoff benennen. Mit Ausnahme der Wurzel dienen alle Pflanzenteile als Arzneimittel.
Was passiert im menschlichen Körper, wenn Präparate mit den Wirkstoffen der Heilpflanze eingenommen werden?
Die Neurotransmitter des Zentralnervensystems hemmen oder verstärken die Reaktion in alltäglichen und besonderen Situationen. Während der Neurotransmitter Glutamat als Haupterreger gilt, gilt γ-Aminobuttersäure (GABA), ein Botenstoff mit beruhigender Wirkung, als Haupthemmer.
Wenn GABA freigesetzt wird, wirkt es entspannend. Eine zu geringe Menge des Botenstoffs führt daher zu innerer Unruhe, Ängsten oder Schlafstörungen. Passionsblumenextrakt kann die GABA-Konzentration erhöhen und somit beruhigend wirken. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist Extrakt aus den Blättern der Pflanze am wirksamsten.